Nachgefragt: Mobile Pflegedienste

Eine pflegebedürftige Person braucht zunehmend mehr Betreuung und Pflege. Was genau können mobile Pflegedienste leisten, und wie können diese bezogen werden? Lesen Sie hier nähere Informationen zum Angebot.

Der 75-jährige Martin W. hat bisher alleine mit seiner Gattin in einer kleinen Mietwohnung gelebt. Seit einem Schlaganfall im Sommer 2020 benötigt er Unterstützung, insbesondere bei der morgendlichen Körperpflege. Einmal täglich kommen Mitarbeiter*innen der mobilen Pflegedienste bei ihm vorbei. „Es ist eine wahnsinnige Hilfe“, erzählt seine Gattin. „Unser Leben hat sich schlagartig verändert. Martins rechte Seite ist betroffen - sie mag noch nicht so recht, obwohl es schon viel besser wird. Gerade in der Früh sind die mobilen Dienste eine enorme Hilfe, beim Duschen, beim Anziehen, beim Fixieren des Gurtes zur Stabilisierung des Schultergelenks, beim Blutdruckmessen. Ich bin sehr froh, dass ich nicht auf mich allein gestellt bin und erhalte auch wertvolle Tipps, “ sagt sie.

Mitarbeiter*innen der mobilen Pflegedienste unterstützen ältere Menschen im Alltag, wenn vieles beschwerlich wird. Ebenso sind sie im Einsatz, wenn man nach einem Krankenhausaufenthalt zur Überbrückung eine professionelle Pflege und Betreuung Zuhause braucht. Die Mitarbeiter*innen kommen einmal oder mehrmals wöchentlich, bei Notwendigkeit auch mehrmals täglich oder an Sonn- und Feiertagen nach Hause – abgestimmt auf den persönlichen Bedarf. Der Bezug von Pflegegeld ist dabei keine Voraussetzung. Das Ausmaß an Unterstützung durch mobile Pflegedienste wird stets dem jeweiligen Gesundheitszustand angepasst. Verschlechtert sich etwa der Gesundheitszustand, so kann der Einsatz mobiler Pflegedienste erhöht werden. Umgekehrt kann ein mobiler Pflegedienst auch jederzeit wieder beendet werden.

In der Mobilen Betreuung und Hilfe unterstützen die Mitarbeiter*innen der mobilen Pflegedienste bei der Körperhygiene wie beim Duschen/Baden oder An- und Auskleiden sowie im Haushalt, z.B. beim Aufräumen oder Wäsche waschen. Sie helfen auch bei Besorgungen außer Haus. Sie unterstützen in der Alltagsgestaltung, motivieren zu Bewegung und fördern das Gedächtnis.

Bei der Hauskrankenpflege versorgen die Mitarbeiter*innen der mobilen Pflegedienste – nach Anordnung der*des Ärztin*Arztes – akute und chronische Wunden, messen Blutdruck, spritzen Insulin, unterstützen bei der Medikamenteneinnahme etc.

Das ist nicht möglich, weil es alleine durch Krankenstand oder Urlaub zu einem Wechsel in der Betreuung kommen kann. Aber viele Organisationen wenden das Bezugsbetreuer*innensystem an, d.h. es werden möglichst immer dieselben Mitarbeiter*innen zu den gleichen Personen geschickt.

Die Kosten sind sozial gestaffelt und richten sich nach dem Familieneinkommen und dem Bezug von Pflegegeld. Die restlichen Kosten übernimmt die öffentliche Hand. Hier finden Sie einen unverbindlichen Kostenrechner.

In Oberösterreich ist genau festgelegt, welche Organisation in welchem Gebiet mobile Pflegedienstleistungen anbietet. Somit bestimmt in der Regel der Wohnort der pflegebedürftigen Person den Anbieter des mobilen Pflegedienstes. Hier erfahren Sie durch Eingabe der Wohnadresse der pflegebedürftigen Person, welcher mobile Pflegedienst zuständig ist.

In einem Erstgespräch – gerne im Beisein mit Angehörigen – wird dann abgeklärt, welche konkrete Unterstützungsleistung in welchem Ausmaß benötigt wird. Danach wird eine entsprechende Planung vorgenommen, wann wie oft ein*e Mitarbeiter*in der mobilen Pflegedienste kommt.

Weitere Informationen zum Angebot mobiler Pflegedienste finden Sie hier.