Sicherheit bei der Medikation

Oft besorgen Angehörige Medikamente und unterstützen bei der Einnahme. In diesem Fall sollten sie gut informiert sein. Denn eine falsche Lagerung, eine falsche Dosierung oder der falsche Zeitpunkt der Einnahme können sich auf die Wirkung eines Medikaments auswirken. Hier finden Sie einige Tipps, um diese verantwortungsvolle Aufgabe gut übernehmen zu können.

1. Holen Sie sich fachlichen Rat

Um bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe nicht auf sich alleine gestellt zu sein, ist es ratsam, sich von Fachpersonal beraten zu lassen. Hausärzt*innen, Apotheker*innen oder Mitarbeiter*innen von mobilen Pflegediensten klären auf und beraten rund um die richtige Einnahme von Medikamenten.

2. Notieren Sie Ihre Fragen im Vorfeld,
um auch nichts zu vergessen. Vor allem sollten Sie folgende Dinge erfahren:

  • Wirkung des Medikaments
  • mögliche Neben- und Wechselwirkungen
  • Zeitpunkt der Einnahme und richtige Dosis
  • Form der Verabreichung
  • Aufbewahrung des Medikaments

3. Achten Sie auf eine gute Organisation

Gut organisiert zu sein hilft dabei, Medikationsfehler zu vermeiden. Dazu gehört

  • die rechtzeitige Besorgung von Medikamenten
  • die Einhaltung der Mindesthaltbarkeit und die entsprechende Kennzeichnung auf der Packung
  • die richtige Lagerung (z.B. lichtgeschützt, im Kühlschrank, etc.)
  • die sorgsame Verwahrung
  • das Führen einer Medikamentenliste.
    Hinweis: Eine Medikamentenliste hilft dabei, mögliche Wechselwirkungen mit Fachpersonal zu besprechen bzw. auch zu überprüfen, ob die Medikation in dieser Form noch passend ist.

4. Tipps für die Medikamenteneinnahme bei Menschen mit Demenz

Besonders bei Menschen mit Demenz steigt die Gefahr, dass Medikamente nicht oder falsch eingenommen werden. Bei der Unterstützung der Medikamenteneinnahme sollten Sie darauf achten, in einfachen Sätzen zu sprechen (z.B. „Hier ist dein Medikament für den Blutdruck. Bitte schlucke die Tablette mit Wasser hinunter“) und keinen Druck auszuüben. Wenn die Person im Moment zur Einnahme nicht bereit ist, probieren Sie es zu einem etwas späteren Zeitpunkt noch einmal.

Das Einhalten von Gewohnheiten kann auch unterstützend wirken. Z.B. können Medikamente immer an einem bestimmten Ort bereitgestellt werden, oder es kann zur Einnahme immer ein bestimmter Becher oder Löffel verwendet werden.

Um eine falsche Einnahme zu vermeiden, ist außerdem die sichere Verwahrung der Medikamente wichtig.

5. Sonstige Tipps für die Medikamenteneinnahme

Besteht eine Schluckstörung, können Medikamente auch mit einem Löffel Apfelmus oder Kartoffelbrei und anschließend einem Schluck Wasser verabreicht werden. Dabei sollte auf eine möglichst aufrechte Körperposition geachtet werden.
Holen Sie ärztlichen Rat ein, bevor Sie Tabletten oder Kapseln teilen, auflösen, mörsern oder öffnen. Vor allem, wenn sehr viele Medikamente eingenommen werden müssen, ist eine Tablettenbox hilfreich, um die Dosis z.B. für eine Woche vor zu sortieren. Auch hier Sie kann das Fachpersonal unterstützen und Ihnen mitteilen, ob die verwendeten Tabletten dafür geeignet sind.


Weitere Informationen:

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat eine übersichtliche Unterlage zum Thema „Sicherheit bei der Medikation. Tipps für pflegende Angehörige“ erstellt. Sie steht hier als Download zur Verfügung.

Tipps von der Österreichischen Apothekerkammer:
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Medikamente vor Hitze und Sonne schützen
Video: Wie nehme ich Medikamente richtig ein?